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Pressemitteilung vom 7. April 2017

HSH Nordbank: Anleihen zum Osterfest?

Verbraucherzentrale Hamburg rät wegen schwer einschätzbarer Risiken zur Vorsicht

Mit über mehrere Jahre laufenden Unternehmensanleihen wirbt die HSH Nordbank Geld am Kapitalmarkt ein. Aktuell bringt die Bank die „Oster-Anleihe 2017“ mit einem Volumen von 50 Millionen Euro auf den Markt. Die Schuldverschreibungen bergen jedoch schwer einschätzbare Risiken, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg und rät zur Vorsicht. Zu Beginn des Jahres konnten Verbraucher bereits in die „Winter-Anleihe 2017“ investieren.

„Für Vermögen in Anleihen gilt die gesetzliche Einlagensicherung nicht“, erläutert Gabriele Schmitz von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Geraten die Emittenten ins Straucheln und werden insolvent, sehen Verbraucher ihr Geld vielleicht nie wieder.“ Die HSH Nordbank gehöre aktuell über die Sparkassen-Finanzgruppe zwar noch der sogenannten Sicherungsreserve der Landesbanken an, doch bis wann, das sei ungewiss. Auf Druck der EU-Kommission wird derzeit nach einem Käufer für das Kreditinstitut gesucht. Würde die HSH Nordbank an einen strategischen Investor verkauft, fiele sie zwei Jahre später wohl aus der Institutssicherung der Sparkassen heraus. Gelingt die Privatisierung bis Anfang 2018 nicht, muss die Bank abgewickelt werden.

Beide, die Winter- und die Oster-Anleihe 2017 der HSH Nordbank, werden über die Hanseatische Wertpapierbörse in Hamburg gehandelt und können jederzeit wieder verkauft werden. Doch die Schuldverschreibungen unterliegen Kursschwankungen. Steigt das allgemeine Zinsniveau, ist von einem Fallen der Kurse der Anleihen auszugehen. „Angesichts der historischen Niedrigzinsphase ist es eher unwahrscheinlich, dass die Zinsen noch weiter sinken und Verbraucher von den höheren Kurswerten ihrer Anleihen profitieren. Falls das Zinsniveau in den nächsten Jahren allgemein ansteigt, spricht einiges dafür, dass der Kurswert der Wertpapiere entsprechend fällt“, erläutert Schmitz. Verbraucher erhielten bei einem vorzeitigen Verkauf dann nicht den vollen Erwerbspreis und erlitten einen finanziellen Verlust. Häuften sich negative Nachrichten über die Finanzkraft der HSH Nordbank, fänden Betroffene im schlimmsten Fall gar keinen Käufer für ihre Anleihen.

Nach Kenntnisstand der Verbraucherzentrale Hamburg haben Sparkassen die „Winter-Anleihe 2017“ der HSH Nordbank auch an Anleger mit geringer Risikobereitschaft verkauft. „Bei einem mickrigen Zinssatz von 0,85 Prozent pro Jahr vermuten viele der betroffenen Kleinanleger wohl bis heute nicht, dass sie ihr Geld in eine riskante Geldanlage gesteckt haben“, meint Finanzexpertin Schmitz. Auf Sicherheit bedachte Anleger sollten daher erwägen, die Reißleine zu ziehen, oder neue Anleihen gar nicht erst zu kaufen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg unterstützt bei der Entscheidungsfindung. Verbraucher können unter Tel. (040) 24832-107 oder termine@vzhh.de einen Termin für ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren. Weitere Informationen unter www.vzhh.de.


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