🏡 Vortrag in der Verbraucherzentrale: »So können Sie Haus oder Wohnung im Alter zu Geld machen« am 17. April ⇒ Jetzt anmelden


Veranstaltungen

Warenkorb

Einweg-E-Zigaretten – übel für die Umwelt!

Einweg-E-Zigaretten locken mit ihren bunten Farben, kreativen Geschmacksrichtungen und vergleichsweise günstigem Preis gegenüber herkömmlichen Zigaretten. Doch auch sie können der Gesundheit schaden und belasten bei Herstellung und Entsorgung die Umwelt massiv. Ein EU-weites Verbot soll 2026 kommen.

Frau mit Einweg-E-Zigarette / Einweg-Vape

Das Wichtigste in Kürze

  1. Einweg-E-Zigaretten verschwenden wertvolle Ressourcen.
  2. Häufig können die sogenannten Vapes oder Disposables wegen unsachgemäßer Entsorgung nicht einmal recycelt werden. Im schlimmsten Fall landen giftige Stoffe sogar in der Umwelt.
  3. Die Verbraucherzentrale Hamburg fordert ein zügiges Verbot von Einweg-Vapes. Frankreich hat den Verkauf bereits untersagt, in Großbritannien ist ein Verkaufsstopp für Sommer 2025 geplant. Ein EU-weites Verbot soll bis Ende 2026 in Kraft treten. In Deutschland werden auf politischer Ebene dazu Änderungen am Elektro- und Elektronikgerätegesetz diskutiert.
Stand: 19.02.2025

Einweg-Vapes erfreuen sich wachsender Beliebtheit – vor allem bei jungen Leuten. Abgefahrene Geschmacksrichtungen wie Raspberry Lemonade, Cotton Candy Ice oder Peach Rings sprechen gerade diese Zielgruppe besonders an. Doch die bunten Wegwerfartikel mit elektronischen Bestandteilen samt Batterie sind ein Paradebeispiel für umweltschädlichen Konsum. Der kurzlebige Genuss aus der Einweg-E-Zigarette kann nicht nur der Gesundheit schaden, sondern hat auch für die Natur schwerwiegende Folgen. Denn nach ein paar hundert Zügen haben die Vape Pens ausgedient und landen im Müll oder werden achtlos weggeworfen.

Wertvolle Ressourcen für kurzlebigen Lifestyle

E-Zigaretten werden mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben, doch diese sind fest verbaut und lassen sich nicht austauschen. Das in den Batterien verbaute Lithium-Kobaltoxid ist eine begrenzte Rohstoffressource und steht, weil es unter problematischen Bedingungen (verschmutztes Grundwasser) gewonnen wird, immer wieder in der Kritik. Vor diesem Hintergrund ist es aus Umweltsicht untragbar, diesen Rohstoff für ein Einweg-Lifestyle-Produkt zu verwenden und auf diese Weise wertvolle Ressourcen zu verschwenden – zumal es auch langlebige Verdampfer zum Nachfüllen und Wiederaufladen gibt und der Rohstoff anderswo deutlich besser eingesetzt werden könnte, zum Beispiel in den Akkus von Elektrofahrrädern.

Einwegmüll der E-Zigaretten belastet die Umwelt

Leider werden Einweg-E-Zigaretten meistens nicht richtig entsorgt. Mit ihren elektronischen Bestandteilen gehören sie nicht in den Hausmüll, sondern sind aufwendig zu recycelnder Elektroschrott. Landen sie im herkömmlichen Restmüll, belasten sie diesen unnötig mit Schadstoffen, und die verbauten wertvollen Ressourcen gehen dauerhaft verloren. Dabei wäre gerade das Recycling von Lithium-Kobaltoxid wegen der großen Nachfrage besonders wichtig.

Kommen die Wegwerf-Vapes gar nicht in den Müll, sondern werden einfach achtlos weggeworfen (Littering), ist das Problem ein noch viel größeres. Giftige Stoffe wie Lithium, Nikotin und Aromen gelangen dann in die Umwelt und schaden dort Pflanzen und Tieren. Das Grundwasser ist ebenfalls gefährdet. Sind die Hüllen der Vapes aus Kunststoff, verbleibt dieser als Mikroplastik im natürlichen Kreislauf.

Außerdem besteht neben dem Rohstoffverlust und der Umweltverschmutzung auch die Gefahr von Bränden durch die in den Einweg-E-Zigaretten enthaltenen Lithium-Ionen-Batterien.

Kaufen, auspacken, rauchen, wegwerfen – Einweg-E-Zigaretten sind für die Umwelt richtig übel.

Tristan Jorde, Umweltberater der Verbraucherzentrale Hamburg

Europaweites Verbot für Einweg-Vapes soll kommen

Eine EU-Verordnung sieht vor, dass die Wegwerf-Vapes bis Ende 2026 in der gesamten EU vom Markt genommen werden müssen. In Belgien und Frankreich sind die Einweg-E-Zigaretten schon heute verboten. In Großbritannien ist ein Verkaufsstopp für Sommer 2025 geplant. 

In Deutschland hat das Bundesumweltministerium im Mai 2024 eine Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) auf den Weg gebracht, sodass Verbraucherinnen und Verbraucher die elektronischen Einweg-Zigaretten an allen Verkaufsstellen zurückgeben können sollen. Doch der Bundesrat hat sich Ende November 2024 für ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten auch in Deutschland ausgesprochen. Die Bundesländer haben mehrheitlich für eine entsprechende Änderung der Novelle des Gesetzes gestimmt.

Bücher und Broschüren