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Pressemitteilung vom 13. März 2019

Verbraucher stärken im Quartier

Unterstützung für Bewohnerinnen und Bewohner in der Harburger Innenstadt und Eißendorf-Ost
  • Bundesweites Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ unterstützt Menschen in strukturschwachen Stadtteilen
  • Harburger Innenstadt / Eißendorf-Ost wird Modell-Quartier in Hamburg
  • Schutz vor krummen Geschäften im Verbraucheralltag und Stärkung von Konsum- und Finanzkompetenzen

Für Menschen, die in strukturschwachen Stadtquartieren leben, sind die Probleme des Konsumalltags oft eine besondere Herausforderung. Im Hamburger Wohngebiet Harburger Innenstadt / Eißendorf-Ost baut das Bundesprojekt „Verbraucher stärken im Quartier“ in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Hamburg ein Modell-Quartier auf, um Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort zu unterstützen und konkrete Hilfestellung im Verbraucheralltag zu geben.

Mit dem Bundesprojekt bieten die Verbraucherzentralen und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) niedrigschwellige Unterstützungsangebote in Stadtquartieren an. Sie gehen gezielt auf diejenigen zu, die die Verbraucherzentralen bisher nicht erreichen. Gründe dafür können ein geringes Einkommen, mangelnde soziale Inklusion oder die allgemeinen Lebensumstände sein.

„In diesen Quartieren leben die Menschen, die Unterstützung am nötigsten haben. Denn dort werden Notlagen von Verbrauchern durch Abzocke ausgenutzt“, so Klaus Müller, Vorstand des vzbv. Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Gerd Billen: „Gerade finanziell schwächer gestellte Menschen werden häufig Opfer von Betrug und Irreführung. Ihnen werden zum Beispiel Versicherungen verkauft, die sie nicht brauchen. Sie stehen überhöhten Inkassoforderungen oft hilflos gegenüber. Hier muss Verbraucherschutz direkt vor Ort angeboten werden. Deshalb ist dieses Projekt so wichtig.“

Verbraucher stärken und vor krummen Geschäften schützen

Im Fokus stehen Probleme und Fragen, die eine hohe und oft akute Bedeutung für den Lebensalltag der besonders schutzbedürftigen Verbrauchergruppen haben, wie beispielsweise unseriöse Vertragsabschlüsse an der Haustür und im Internet, zu teure Handy-Verträge und Kredite oder Energieschulden, die die Betroffenen nur schwerlich begleichen können.

„Unsere Mitarbeiter im Quartier setzen einen wichtigen Bestandteil unserer Arbeit um. Sie sind für Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort da. Sie treffen sie direkt in ihrem oft schwierigen Alltag. Durch Aufklärung stärken sie ihre Möglichkeiten zur Selbsthilfe und ihre Konsumkompetenzen“, so Michael Knobloch, Vorstand der Verbraucherzentrale Hamburg. Dr. Matthias Gruhl, Staatsrat der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz: „Es ist uns wichtig, dass Informationen für Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort angeboten werden. Die Beratungsangebote sollen die Probleme im jeweiligen Lebensalltag aufgreifen. Deshalb unterstützen wir das Projekt.“

Für die Menschen vor Ort

Die Quartiers-Mitarbeiter Judith Laryea (Sozialwissenschaftlerin), Hans-Jürgen Köster (Verbraucherzentrale) und Alexandra Kalsner (Sozialpädagogin) konzentrieren sich bei ihrer Arbeit vor allem auf Sozialleistungsempfänger, Alleinerziehende und Menschen mit fehlenden deutschen Sprachkenntnissen sowie auf Geflüchtete, Senioren, Jugendliche und Schulkinder wie deren Eltern. Im Zentrum steht die Prävention und Aufklärung, beispielsweise an Schulen oder an Infoständen zu Veranstaltungen im Quartier.

Sie geben aber auch Hilfestellung im Einzelfall und helfen, Probleme zu lösen. Im Harburger Stadtteilbüro im Gloria-Tunnel (Lüneburger Str. 1a, 21073 Hamburg) bieten sie jeden Dienstag von 14 bis 17 Uhr eine Sprechstunde an.

Gleichzeitig vernetzen sich die Quartiers-Mitarbeiter mit anderen sozialen Akteuren vor Ort, um Synergien zu nutzen. Sie verständigen sich untereinander über akute Fälle und verweisen Betroffene zueinander.

Seit September 2017 fördert das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) aus dem Programm „Soziale Stadt“ das Bundesprojekt „Verbraucher stärken im Quartier“.


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