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Pressemitteilung vom 13. September 2016

Wenn gesetzlich Versicherte zu Privatpatienten werden

Verbraucherzentrale Hamburg rät von Kostenerstattung in der Krankenkasse ab

Gesetzlich Krankenversicherte können ähnlich wie Privatpatienten ärztliche Leistungen nach dem Prinzip der Kostenerstattung in Anspruch nehmen. Anders als beim Sachleistungsprinzip erhalten sie vom Arzt oder Krankenhaus in diesem Fall eine Rechnung, die sie zur Kostenübernahme an ihre Krankenkasse weiterreichen. Doch kürzere Wartezeiten und ein besserer Service stehen zahlreichen Nachteilen gegenüber. Darauf weist die Verbraucherzentrale Hamburg hin, die wichtige Informationen zum Thema in einer kompakten Infobroschüre veröffentlicht hat.

„Viele Ärzte vermitteln den Eindruck, man werde mit der Kostenerstattung wie ein Privatpatient behandelt, doch der Schein trügt“, sagt Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg. So sei es beispielsweise nicht möglich, seinen Arzt frei zu wählen, weil Krankenkassen weiterhin ausschließlich für die Leistungen von Kassenärzten zahlen. Darüber hinaus müssen Versicherte laut Kranich die höheren Gebühren, die Ärzte für die Privatbehandlung verlangen, selbst tragen. Kranich erläutert: „Bei Versicherten mit Kostenerstattung rechnet der Arzt jede einzelne erbrachte Leistung nach der privatärztlichen Gebührenordnung ab. Dabei kann eine Untersuchung oder Behandlung schnell zwei- oder dreimal so teuer werden – und die Differenz zum Preis der Sachleistung der Krankenkasse muss der Versicherte selbst bezahlen. Wir haben in der Beratung bei Privatpatienten sogar schon den 12-fachen Steigerungssatz erlebt, das wird sich hoffentlich bei der Kostenerstattung gesetzlich Versicherter kein Arzt erlauben.“

Mehr über das Thema Kostenerstattung erfahren Interessierte in einer gleichnamigen Broschüre der Verbraucherzentrale Hamburg. Diese ist erhältlich für 1,30 Euro im Infozentrum der Verbraucherzentrale Hamburg an der Kirchenallee 22 (Mo bis Fr, 10 – 18 Uhr) oder unter www.vzhh.de als Download im PDF-Format. Zuzüglich 2,00 Euro für Porto und Versand kann man eine Printversion auch online oder am Telefon (040) 24832-104 bestellen.


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.