Wie die Ergebnisse von Suchmaschinen beeinflusst werden
Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo sollen uns dabei helfen, genau das zu finden, wonach wir suchen. Doch häufig sind die Ergebnisse von Werbung durchzogen – gezielt platziert, um Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das sollten Sie beachten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Nutzung von Suchmaschinen ist zwar kostenlos, allerdings werden sie durch Werbeanzeigen finanziert. Die obersten Suchergebnisse können bezahlte Anzeigen sein.
- Unseriöse Anbieter nutzen Tricks, um sich prominente Plätze zu sichern.
- Es ist ratsam, in den Datenschutzeinstellungen nur technisch erforderliche Cookies für einen datensparsamen Surfmodus zu aktivieren.
Unternehmen schalten gezielt Werbung, um auf den begehrten Top-Plätzen in den Suchergebnissen von Suchmaschinen zu landen. Zwar stimmt der beworbene Inhalt häufig grob mit dem Suchbegriff überein, doch bewertet der Suchalgorithmus oftmals andere Webseiten als relevanter. Suchen Sie beispielsweise nach einer bestimmten Marke, können auch Produkte eines konkurrierenden Unternehmens an oberster Stelle erscheinen. Unseriöse Anbieter können sich so hinter Werbeanzeigen verstecken, da die Inhalte meist – wenn überhaupt – nur oberflächlich geprüft werden.
Je häufiger ein Suchbegriff verwendet wird, desto teurer werden die entsprechenden Werbeanzeigen. Über das Google Ads Transparency Center können Sie beispielsweise sehen, welche Anzeigen Unternehmen bei Google schalten. Die Ad Library von Microsoft zeigt, welche Werbung über die Suchmaschine Bing ausgespielt wird.
Gekaperte Suchbegriffe und SEO-Tricks
Auch wenn oberhalb der organischen Suchergebnisse keine offensichtliche Werbung erscheint, sollten Sie aufmerksam bleiben. Anbieter nutzen gezielt gut gestaltete Artikel, ausgeklügelte Verlinkungen und eine hohe Präsenz in sozialen Netzwerken, um den Output von Suchmaschinen zu beeinflussen – bekannt als Search Engine Optimization (SEO).
Unseriösen Unternehmen gelingt es so, ihre kostenpflichtigen und überteuerten Dienstleistungen zu bewerben. So kann es beispielsweise passieren, dass bei der Suche nach kostenfreien staatlichen Leistungen – wie dem Antrag auf Kindergeld – Internetseiten angezeigt werden, die auf den ersten Blick wie die Webauftritte offizieller Behörden wirken, tatsächlich aber keinerlei Verbindung zur zuständigen Institution (z. B. Familienkasse) haben. Achtung, auch dubiose Online-Shops können in den Suchergebnissen auftauchen.
Manipulierte Bewertungen
Viele Suchmaschinen bieten die Möglichkeit, Webseiten und Unternehmen zu bewerten – und oft beeinflusst die Sternebewertung die Kaufentscheidung potenzieller Kundinnen und Kunden. Doch auf diese Bewertungen allein sollten Sie sich nicht verlassen.
Einige Anbieter manipulieren Bewertungen gezielt, indem sie massenhaft gefälschte 5-Sterne-Bewertungen von zweifelhaften Dienstleistern einkaufen, die in der Regel sehr allgemein gehalten sind und wenig Bezug zum konkreten Angebot haben. Oft wird dann nur von der „Ware“ oder dem „Produkt“ gesprochen.
Suchprofil durch Cookies
Beim ersten Besuch einer Suchmaschine werden Sie meist gefragt, ob Sie Cookies akzeptieren möchten. Diese ermöglichen es, detaillierte Nutzerprofile zu erstellen, um Ihnen passende Suchergebnisse und Werbung anzuzeigen.
Lehnen Sie Cookies ab, wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Suchverhalten die angezeigten Ergebnisse beeinflusst. Widersprechen Sie optionalen Cookies, um auch Ergebnisse außerhalb Ihrer Filterblase zu erhalten – diese Einstellungen können Sie jederzeit anpassen.
Bereits bei der Wahl Ihrer Suchmaschine haben Sie Einfluss darauf, wie viele Daten über Ihr Verhalten gesammelt werden. Die weit bekannten Suchmaschinen Google, Bing und Yahoo gelten dabei als Vorreiter der personalisierten Suchergebnisse. Als Alternative nennt der Verein Digital Courage unter anderem Startpage DuckDuckGo, MetaGer (kostenpflichtig) und Qwant.
Unser Rat
Die Suchergebnisse in Suchmaschinen werden beeinflusst – sei es durch bezahlte Anzeigen, SEO-Tricks oder gefälschte Bewertungen. Bleiben Sie kritisch, nutzen Sie Datenschutzeinstellungen und vertrauenswürdige Browser-Alternativen, um die Kontrolle über Ihre Suchergebnisse zu behalten.