📣 Vortrag in der Verbraucherzentrale Hamburg: »Aktienfonds, ETFs & Co. für den Einstieg « am 16. Juli ⇒ Jetzt anmelden


Veranstaltungen

Warenkorb

Mücken, Pieks und Stiche – was hilft?

Sommerzeit ist Urlaubszeit: Abschalten, erholen und genießen. Doch Reisen an Seen und andere stehende Gewässer sollten Sie gut vorbereiten, damit die Mücken nicht über Sie herfallen. Vor allem in Süddeutschland sind nach dem Hochwasser im Juni viele dieser Plagegeister unterwegs.

Handstand im Badesee

Das Wichtigste in Kürze

  1. Mücken sind nicht nur lästig, sondern können – vor allem in tropischen Ländern – auch gefährliche Krankheiten übertragen.
  2. Mückenschutzmittel können gegen die Plagegeister helfen. Viele Kombi-Sprays wirken gegen Mücken und Zecken gleichzeitig.
  3. Wer Antimücken-Spray verwendet, sollte die Anwendungshinweise der Hersteller beachten und zusätzlich die richtige Bekleidung tragen, wie beispielsweise festes Schuhwerk sowie langärmelige Oberteile und Hosen.
Stand: 04.07.2024

Sie sind gerade mal einen halben Zentimeter groß und wiegen knapp 1 Gramm. Doch Mücken können uns den Feierabend auf der heimischen Terrasse oder gar den ganzen Sommerurlaub vermiesen. Zu unserem Pech ziehen sie die menschliche nackte Haut der fellbedeckten Tierhaut vor. Wir haben zusammengefasst, wie Sie sich vor den blutgierigen Rüsselinsekten schützen können.

Nicht nur in deutschen Urlaubsregionen vom Bodensee bis zur Mecklenburgischen Seenplatte lauert die Mückenplage. Unter den rund 50 Stechmückenarten in Deutschland kommt die gemeine Hausmücke am häufigsten vor. Doch auch die Stiche ihrer Verwandten können ein unangenehmes Jucken oder Allergien hervorrufen. Bei Reisen in tropische Länder können durch Moskitostiche sogar gefährliche Krankheiten wie Malaria und Gelbfieber übertragen werden. Ein Schutz ist in diesem Fall unbedingt notwendig.

Welches Mückenschutzmittel nehmen?

In Apotheken, Drogerien und Supermärkten locken zumeist Mückenschutzmittel, die auf die Haut aufgetragen werden und die Insekten vertreiben sollen – mit wohlklingenden Versprechungen.

Wer einen guten Mückenschutz haben möchte, muss häufig zu DEET-haltigen Mitteln greifen, die gesundheitliche Risiken bergen. Dabei gilt: Je höher der Wirkstoffanteil, desto länger der Schutz, desto größer aber auch die gesundheitlichen Gefahren. Ausnahmen bestätigen die Regel: Der Autan Protection Plus Multi Insektenschutz zum Beispiel enthält den etwas verträglicheren Wirkstoff Icaridin und schützt dennoch sehr gut vor Mückenstichen.

Neben einem wirksamen Schutz vor Mücken sind bei der Wahl eines geeigneten Produkts auch Punkte wie Gesundheit (schleimhautreizendes Potenzial, Geruchsbelästigung), Handhabung (Gebrauchsanleitung, Auftragemöglichkeit), Deklaration und Textilschonung zu beachten. Laut Stiftung Warentest bieten einige Repellents zwar einen sehr guten Mückenschutz, schneiden wegen des enthaltenden Wirkstoffs DEET beim Kriterium Gesundheit aber nur schlecht ab.

Achtung, Repellents sind meist wasserlöslich. Reiben Sie sich nach dem Baden oder starkem Schwitzen erneut ein. Wenn Sie parallel ein Sonnenschutzmittel verwenden, sollten Sie das Mückenschutzmittel erst nach dem Sonnenschutz auftragen. 

Welche Wirkstoffe sind in Mückenschutzmitteln?

Am häufigsten wird DEET (Diethyltoluamid) als Wirkstoff in Mückenschutzmitteln eingesetzt, das bis zu 7,5 Stunden vor Mückenstichen schützen kann. Weitere chemische Substanzen sind das besser verträgliche, aber nicht so lang wie DEET wirkende Icaridin oder EBAAP (Hydroxylethyl-Isobutyl-Piperidin). Letzteres ist das Mittel mit den geringsten Nebenwirkungen, aber auch der geringsten Wirksamkeit unter den bisher genannten.

Darüber hinaus gibt es Repellents mit natürlichen Wirkstoffen, wie PMD (Para-Menthan-3,8-diol/Citriodiol) oder ätherischen Ölen (Lavendel, Citonella, Geraniol), die schnell auf der Haut verdampfen und unter der Sonne die Schleimhäute reizen können.

Mückenschutzmittel können Augen und Schleimhäute reizen. Wenn Sie diese Mittel verwenden, nehmen Sie Mund, Augen (bei Kindern das gesamte Gesicht), Wunden und entzündete Hautstellen davon aus. Bei Kindern sollten Sie auch die Hände nicht mit Repellents behandeln. Für Kleinkinder und Schwangere sind die Mittel gänzlich ungeeignet.

Sind Mückenstecker sinnvoll?

Doch es werden noch andere Varianten beworben, um Mücken zu vertreiben oder sie sogar zu töten. 

Ultraschallgeräte senden Hochfrequenztöne aus, die für Menschen nicht hörbar sind, aber die Mücken stören sollen. Die meisten tun es eher nicht. Insektizid-Verdampfer erhitzen ein Gift, das sich in der Raumluft verteilt. Die Stecker sind bis zu einem gewissen Grad wirksam, allerdings wegen der verbreiteten Giftstoffe umstritten. Wir raten davon ab. Hochspannungslichtfallen locken Insekten mit UV- oder LED-Licht an und töten sie durch Stromschläge. In Deutschland sind diese Fallen nur in Innenräumen erlaubt; die Anwendung im Freien verstößt gegen das Bundesnaturschutzrecht.

Wie kann man sich sonst schützen?

Neben einem wirksamen und unbedenklichen Anti-Mücken-Mittel empfehlen wir weitere Schutzmaßnahmen.

  • Dunkle Textilien ziehen Mücken an. Schützen Sie deshalb (Klein)Kinder, aber auch sich selbst, mit heller, langärmliger und dicht gewebter Kleidung
  • Netze über Kinderwagen, feinmaschige Fliegengitter an Fenstern und Türen oder Gaze, die auch auf Reisen mitgenommen, zurechtgeschnitten und mit Klebeband an Fenstern befestigt werden kann, bieten ebenfalls einen Schutz. Moskitonetze (Maschenweite von 2 mm, in Tropen ca. 1 mm) sorgen für ruhige Nächte. Bewährt haben sich einfach aufzustellende, freistehende Kuppelnetze. 
  • Ventilatoren vertreiben die Mücken ebenfalls.
  • Gegen das Jucken von Mückenstichen hilft Kühlen, zum Beispiel mit einem feucht-kalten Lappen, einer Scheibe Zitrone oder einer halben Zwiebel. Auch mit Hitze arbeitende Mückenstich-Stifte sollen gegen den Juckreiz helfen.

Unser Tipp

Setzen Sie Antimücken-Spray und andere Mückenschutzmittel nur dann ein, wenn diese wirklich notwendig sind, zum Beispiel beim Wandern in der Natur. Achten Sie auf die Anleitung des Mückenschutzmittels, prüfen Sie die Dosieranleitung aber kritisch. Denn: Viel hilft nicht viel und mit Sprays sprüht man rasch am Ziel vorbei. Ist ein Schutz nicht mehr dringend erforderlich, sollten Sie die Reste des Mittels besser wieder abwaschen.

Bücher und Broschüren